Heute möchte ich euch mal ein neues Spielzeug von mir präsentieren. Eigentlich war ich nur auf der Suche nach einer Möglichkeit Kamera und/oder Blitz durch Schall auszulösen. Dazu finden sich im Netz unzählige DIY-Anleitungen mittels Klatschschaltern und ähnlichen Bauteilen. Aufgrund meiner eher nur rudimentär ausgeprägten elektrotechnischen Fähigkeiten, kamen die für mich aber nicht in Frage. Eine gebrauchsfertige Lösung musste her. So bin ich beim stöbern im Netz über den SmaTrig 2.1 gestolpert. Ein Multifunktionsauslöser, der laut Anbieter 15 verschiedene Funktionen in einem Gehäuse vereint.

Das Gerät reagiert nicht nur auf Schallwellen, sondern auch auf Lichtsignale, kann also durch Blitze oder ähnliches getriggert, ein Auslösesignal an den verbundenen Blitz oder die Kamera senden. Außerdem sind noch jede Menge anderer Spielereien eingebaut. So finden sich unter anderem ein Infrarotsender, eine einstellbare Intervallauslösung, ein High-Speed Trigger oder ein Gewitterauslöser. Unter Zuhilfenahme eines kleinen Lasers können sogar einfache Lichtschranken mit Zeitverzögerung realisiert werden. Man bekommt also eine Menge Möglichkeiten geboten. Eigentlich als Bausatz für den geneigten Heimwerker entwickelt, wird das ganze mittlerweile auch als Komplettpaket angeboten. Kurz gesagt, ich hatte eine Lösung für meine Problem gefunden und 3 Tage später lag auch schon ein Rundum-sorglos-Paket mit diversem Zubehör im Briefkasten.

Neben dem eigentlichen Auslöser, der gerade mal so groß wie eine Streichholzschachtel ist, fand sich in dem Paket noch einiges an Zubehör. Ein Mikrofon inklusive zugehöriger kleiner Halterung, ein Auslösekabel für die Kamera sowie ein passendes Kabel für den Anschluss eines Blitzgerätes über die Sync-Buchse. Ein passender Laser zum Aufbau einer Lichtschranke wird nicht mitgeliefert. Dafür habe ich mir eine andere Lösung einfallen lassen, die ich euch in einem der nächsten Beiträge präsentieren werde.

Natürlich habe ich das Teil mittlerweile einem kleinen Test unterzogen. Vorgenommen hatte ich mir, einen Ballon im Moment des Platzens abzulichten, eine Aufgabe für die der Schallauslöser des SmaTrig wie geschaffen sein sollte. Alles was dazu neben dem Auslöser und dem Ballon selbst benötigt wird, ist ein abgedunkelter Raum und am besten ein Systemblitz. Warum ein Systemblitz? Ganz einfach – die Abbrenndauer von Systemblitzen ist wesentlich kürzer, als die von Studioblitzen und damit zum einfrieren schneller Bewegungen unerlässlich.

Also kurzerhand mal einen kleinen Aufbau im Keller gemacht. Der Auslöser selbst, kann dank eines angebrachten Halters, einfach auf dem Blitzschuh der Kamera befestigt werden. Den Ballon habe ich mit einem dünnen Faden und Klebeband an der Decke aufgehängt. Das am Auslöser angeschlossene Mikrofon wird in die Nähe des Ballons gelegt und der Auslöser mittels des mitgelieferten Kabels an den Blitz angeschlossen. Nun muss eigentlich nur noch das Licht ausgeschaltet, die Kamera im Bulb-Modus ausgelöst und der Ballon zum Platzen gebracht werden. Die Auslösung der Kamera wird einfach mit einem Funksender in der freien Hand realisiert. Den Rest erledigt dann der SmaTrig.

Hört sich leicht an, oder? Aber wie bringt man einen Ballon zum platzen ohne selbst auf dem Bild zu sein? Wie ihr euch vermutlich bereits gedacht habt, natürlich mittels Dartpfeilen. 😉 Zwar nicht ganz leicht im Dunkeln einen Ballon mittig zu treffen aber beim zweiten Versuch hat’s dann geklappt und ich war geblendet und fast taub. (Ich empfehle bei Nachahmung und kleinem Raum die Verwendung von Ohrstöpseln). Der SmaTrig hat aber wie geplant den Blitz ausgelöst und die Belichtung war im Kasten – dachte ich jedenfalls. Als ich mir das Bild auf dem Kameradisplay anschauen wollte, war da leider nichts, nur eine schwarze Fläche. Die Kamera hatte kurz vor dem Treffmoment wegen eines leeren Akkus abgeschaltet. 😥 Also neuen Akku rein und nochmal alles von vorne. Und dann hat’s endlich geklappt mit dem platzenden Ballon.

Sieht komisch aus, oder? Tja, ich hatte vergessen das Licht auszuschalten. Also wiederholen wir das ganze einfach nochmal. Licht aus, Auslöser drücken (und gedrückt halten), Pfeil werfen, Auslöser frei geben, Licht anschalten und das Ergebnis betrachten:

Wie man unschwer erkennt, war das aber auch nur ein Teilerfolg. Sieht zwar interessant aus, aber richtig ‘eingefroren’ ist das nicht. Was war passiert? Wie sich herausstellte war der verwendete Blitz defekt und feuerte, unabhängig von seiner Einstellung, immer mit voller Kraft. Dadurch war einfach die Abbrenndauer viel zu hoch. Ok, kurz geärgert und den nächsten Blitz genommen. Und siehe da – der ist plötzlich auch kaputt. Jetzt war ich richtig genervt. 😡 Im Übrigen waren das zwei Yongnuo 560 III. Der eine neu, der andere seit mittlerweile einem Jahr ohne Probleme in Betrieb. Aber ok, zum Glück habe ich ja noch einen Canon 430 EX II. Also den aus der Tasche geholt, angeschlossen und schon hatte ich auch ein scharfes Bild.

Das ist sicherlich noch nicht optimal und wäre mit einem weiteren Blitz wesentlich besser belichtet, aber leider hatte ich keinen mehr übrig. Sonst bin ich für den ersten Versuch eigentlich ganz zufrieden. Der SmaTrig hat bewiesen, dass er sein Geld wert ist und einwandfrei funktioniert. Jetzt kann die Optimierungsphase beginnen.

Falls jetzt jemand Blut geleckt hat, mehr Informationen und Kontakt zum Entwickler gibt es hier: SmaTrig 2.1. Und wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, immer her damit.